Mit den Begriffen "Romantik" und
"romantisch" bezeichnet man das intellektuelle Phänomen, das von 1797 bis
1830 in Deutschland und auch in ganz Europa verbreitete.
Das Wort "Romantik" kommt von Wort
"romanze", womit man die romanische Volkssprache bezeichnet. Jetzt
bezeichnet diese Wort eine unbestimmte und gefühlsvolle Stimmung.
Die Französische Revolution mit ihren
Idealen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit war am Anfang von der
Romantiken mit Begeisterung begrüßt worden, aber dann mit Robespierres
Terror verwandelte sich in Enttäuschung.
Die romantische Bewegung war in der
ersten Phase revolutionär, und wurde dann konservativ und
traditi 545e46f onalistisch.
Die romantische Bewegung ist auch
eine Reaktion auf die Aufklärung. Früher waren nur Begriffe wie Vernunft
oder Wissenschaft wichtig; jetzt entdeckt der Mensch neue Gebiete, wie der
Traum und die Magie mit der Hilfe von Gefühl und Phantasie.
Die Romantiker interessierten sich
für alle Gebiete und hatten eine starken Tendenz zur Universalität und
Unendlichkeit. Sie versuchten alle Bereiche zu verschmelzen: Philosophie,
Musik, Kunst, Religion, Literatur, Politik und Wissenschaft.
Literatur
In der
Zeitschrift "Athenäum" entwickelte Friedrich Schlegel einen neuen Begriff,
die romantische Poesie: sie soll progressiv und universal sein und soll
verschiedene Gattungen mischen und verschmelzen, z.B. Poesie und Prosa,
Kunstpoesie und Naturpoesie.
Die
Romantik ersetzte die klassischen Ideale von Vollendung, Ordnung und Maß
mit einem starken Lebensgefühl und mit der Freisetzung der Phantasie.
Durch die Phantasie hatte man keine Grenzen mehr zwischen Traum und
Wirklichkeit.
Die Nacht,
der Ort des Traumes, spielt jetzt eine positive Rolle.
Die
Romantiker betrachteten das Kind als ein volkommenes Wesen und
idealisierten die Kinderzeit als "das goldene Zeitalter" (Novalis).
Das
Mittelalter wurde als eine ideale Zeit betrachtet, denn in dieser Zeit gab
es geistige, religiöse und politischen Einheit. Die Romatiker fühlten eine
tiefe und natürlicher Religiosität.
Sie fühlten auche ein großes
Interesse für das Volkstum und entdeckten die alten Märchen und Sagen
wieder. Es gab auch einen tiefen Nationalismus.
Die Romantiker fühlten sich gut in
der freien Natur: es war eine beseelte Natur und sie verstanded die
Sprache der Natur.
Ein wichtiges Merkmal der Romantik
ist die Sehnsucht nach der Unendlichkeit: sie ist von der Blauen Blumen
symbolisiert. Das Wort stand von den Verben "sich sehnen nach" und
"suchen" und bedeutet eine Suche nach einem Wunsch.
Die romantische Sprache ist musikalisch
und melodisch: es gibt viele Worte, die typisch romantisch sind. Die
Dichter gebrauchen am meisten Verbe und Adjektive, Reime, Anaphern,
Assonanzen, Allitterationen und Synästhesien, die eine Wortmusik schaffen.
Frühromantik
Diese erste Phase dauert von 1797 bis
1805 und entstand in Jena und später in Berlin. Die wichtigsten Vertreter
sind die Bruder Schlegel,Novalis und die Philosophen Fichte und Schelling.
Sie schrieben in der Zeitschrift "Athenäum" ihre philosophisch-theoretischen
Gedanken der "progressiven Universalpoesie". Die Frühromantik wurde von
der Philosophie des Idealismus beeinfusst und stellte das Ich in der
Mittelpunkt. In einem Fragment des Athenäums formulierte Friedrich
Schlegel seine Theorie der Universalpoesie.
Die romantische Poesie ist
progressiv, denn sie strebt nach dem Unendlichen und nach der
Volkommenheit.
Die romantische Poesie ist universal,
denn sie verschmelzt alle Kunstarten (Theater, Prosa, Lyrik, Musik und so
weiter).
Der Roman ist die typisch romantische
universelle Gattung: hier verschmelzen sich alle Formen der Poesie, z.B.
Lieder, Musikstücke, Prosa und Lyrik.
Die Sehnsucht ist der typische
Begriff der Romantik; der Dichter erreicht nie was er sucht, wie Heinrich
von Ofterdingen, der Protagonist von Novalis Roman.
Ein anderer wichtiger Begriff ist die
romantische Ironie. Der Dichter führt den Leser in eine phantastische Welt
und schafft eine phantastiche Atmosphäre, trotzdem zerstört er oft seine
Illusion durch die Ironie und distanziert sich damit von seinem Werk.
Heinrich von Ofterdingen
Der Roman
"Heinrich von Ofterdingen" von Novalis besteht aus zwei Teilen: Die
Erwartung die Erfüllung. Der zweite Teil ist aber ein Fragment und der
Roman bleibt unvollendet. Es ist ein Bildungsroman und erzählt von
Heinrich von Ofterdingen, einem Minnesänger, der die Welt der Poesie
entdeckt.
Am Anfang
des Romans liegt der junge Heinrich in seinem Zimmer und er kann nicht
einschlafen. Er denkt an die Erzählungen des Fremden von einer blauen Blume.
Aber nur und erst in Traum kann er diese Blume sehen. In seinem langen
Traum sieht er fernen Zeiten und Orte bis er auf einer Wiese eine Blume
sieht. In der nähe von dieser Blume fühlt er sich stark. Er versucht die
Blume zu erreichen, aber die Blume verwandelt sich in einem Mädchen.
Plötzlich weckt ihn seine Mutter und der Traum endet aber er sehnt sich
nach dieser Blume auch in der Wirklichkeit. Er weiß nicht was die bedeutet
aber er kann nur daran denken.
Die Blume
symbolisiert das streben des romantischen Dichters nach dem Unendlichen ,
der Vollkommenen, nach der Liebe und nach der Poesie. Der Traum ist wie
eine symbolische Taufe. Nur Heinrich versteht die Erzählungen des Fremen;
nur er will die Blume sehen und erreichen.
Spätromantik
Hatte ihre Zentren in Dresden und
vorallem in Heidelberg und Berlin. Die wichtigsten Vertreter sind
Brentano, Eichendorff und Hoffmann. Die Spätromantik ist nicht mehr so
philosophisch wie die Frühromantik. Die Hauptmotive sind die Liebe zur
Natur und zur Heimat, die Wanderlust, der Nationalismus.